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50 operative Augencamps (1997 – 2019) – ein kurzer Rückblick

„Ja, das machen wir“, waren unsere Worte (Martin Eckhardt und Christoph Faschinger, Augenfachärzte in Graz), nachdem wir eine werbetechnisch großartige Seite in einem Augenjournal mit folgendem Inhalt sahen: „YOU could be doing surgery in Papua New Guinea or China or Romania or Zambia or…“ wobei die Schriftgröße je Zeile wie bei einer Sehprobentafel immer kleiner wurde. Zusätzlich war diese Seite mit einem Bild versehen, auf dem ein Augenarzt bei einem schielenden Südseebewohner mit dem Augenspiegel den Augenhintergrund untersucht. Gestaltet wurde es vom Verein Surgical Eye Expeditions (SEE International) aus Santa Barbara/Kalifornien.

Nach Gründung unseres eigenen Vereins „Sehen ohne Grenzen“ (Gründer waren die Augenfachärzte Eckhardt, Faschinger, Gnad, Grasl, Hiti und Kern) folgten nach Papua Neuguinea weitere 49 Camps innerhalb von 22 Jahren. Dies ist Anlass zu einem Rückblick betreffend die Personen, die teilnahmen, die jeweiligen Länder, in denen wir operierten und die Verbesserungen der lokalen Infrastruktur, die wir gestalteten.

1. MitarbeiterInnen:

Bei den 50 Augen-Camps nahmen 53 Personen teil (Augenärzte, MedizinstudentInnen, Krankenschwestern, OP-Schwestern, Op-AssistentInnen, juristisches und technisches Hilfspersonal). Allen vielen Dank dafür, dass ihr die Zeit = euren Urlaub dafür geopfert habt! Zehn Mal oder öfters nahmen teil: Christoph Faschinger (42x), Rosita Aberer (19x), Markus Grasl (18x), Rosemarie Grassmugg und Eva Faschinger (16x), Michael Kern (15x), Michaela Haas und Hans Gnad (14x). Zwei Mal (Namibia, Nepal) wurden wir von 1 Journalist und 1 Kamerafrau des ORF begleitet.

2. In folgenden Ländern fanden operative Augen-Camps statt:

Namibia 24x, Sambia 9x, Nepal 6x, Tansania 5x, Nigeria 4x, Zimbabwe 1x, Papua Neuguinea 1x

3. Folgende Verbesserungen von Infrastruktur wurden durchgeführt:

Namibia: 6 OP-Mikroskope, Perimeter Octopus 1-2-3, Spaltlampe, Tonometer Perkins, Handspaltlampe, Nd:YAG Laser, Biometrie AXIS, Mikroskop, 2 Keratometer, 4 Tonopen, Handrefraktometer, Gläserkasten, Refraktometer, 4 Autoklaven + Kassetten, Gerät für corneal crosslinking, Hornhauttopografiegerät Pentacam

Sambia: Ophthalmometer, Mikroskop OPMI pico, Ophthalmoskop, Applanationstonomete, Autoklav Statim, Diodenlaser (gebraucht), Biomeriegerät AXIS II, Argon-Laser

Tansania: 2 Mikroskope

Nepal: 2 Mikroskope, Autoklav Statim

Nigeria: Biometriegerät, Gläserkasten, Spaltlampe + Applanationstonomtrie, 2 Mikroskope, Biometriegerät, 2 Autoklaven

Verein: Pachmate Pachymetriegerät, 6 Phako-Instrumentensets, 4 ECCE-Instrumentensets, 3 Phakomaschinen Örtli, zahlreiche Ersatz- und Reserveinstrumente

Für jedes Eye Camp wurden „kitpacks“, die sich sehr bewährt haben, erworben und zum jeweiligen Ort gesendet. Diese beinhalten Mäntel, Handschuhe, Abdeckfolie, Kanülen, Spritzen und werden von der Fa. Lohmann & Rauscher zusammengestellt (in Summe ungefähr 265 Tausend Euro). Ebenso wurden zahlreiche Verbrauchsmaterialien bei der indischen Firma Aurolab eingekauft, die qualititiv sehr gut sind und sich ebenso sehr bewährt haben (Intraokularlinsen aus PMMA und Faltlinsen, Nahtmaterial, Viskosubstanz, Messer, Lanzen, vision blue, Aurokarpin, etc. in Summe ungefähr 185 Tausend Euro). Mit beiden Sachen – kitpacks und Materialien von Aurolab – wurden zusätzlich Dr. Kwendakwema in Sambia und Dr. Mbumba in Uganda, später in Botswana, unterstützt. Zusätzlich kaufen wir Augensalben, Tropfen, Lokalanästhetika, Hylase in unserer Spitalsapotheke in Graz ein – nicht zu vergessen Malarone zur Malariaprophylaxe.

Des Weiteren wurde die Ausbildung von 4 SchülerInnen zu Krankenschwestern/pflegern aus Namibia in Sambia finanziell unterstützt und ein Grundstück in Oshakati/Namibia gekauft, um dort eine „Eye Clinic“ aufzubauen (Dr. One Phillips und Mr. Flashman Anyolo). Dr. Eziah Emeakaroha besuchte einen Phako- und ECCE-Kurs in Indien.

Ein Großteil der Ausgaben wurde durch Spenden von Patienten und Patientinnen geleistet. Viele Jahre lang war Frau Johanna Asamer/Aurachkirchen unsere Hauptspenderin – ohne sie wären wir anfangs nie so erfolgreich gewesen. Dazu kamen noch Spenden von Firmen (meist Sachspenden) und Zuweisungen von Vereinen (LIONS, Rotarier, Soroptimistinnen, etc). ALLEN ein herzliches Dankeschön! Rechenschaft legen wir jährlich durch einen Bericht ab sowie durch eine Prüfung durch die Finanz. So erhalten wir schon seit vielen Jahren das Spendengütesiegel (vorher) und jetzt die Bestätigung, dass die Spenden von der Steuer „abschreibbar“ sind. Unsere Internetseite hat die Adresse www.sehenohnegrenzen.org und wird seit Bestehen von DI Michael Faschinger betreut.

Zukunft: Weiterführen der Camps in Namibia und Nigeria, Unterstützung von Dr. Kwendakwema in Sambia und Dr. Mbumba in Botswana, Ausbildung von SchülerInnen zu Krankenschwestern/pflegern, Aufbau der „Eye Clinic“ in Oshakati…