Eye Camps

Nepal 2011

Eye Camp 28.10.- 5.11.2011 in Khunde (Solukhumbu, 3870 m, Hillary Hospital , Nepal): 29. Camp Kooperationsprojekt Sehen ohne Grenzen – Nepal Hilfe Tirol – Rotary Clubs Linz-Urfahr und Innsbruck-Goldenes Dachl

TeilnehmerInnen

Prim.Dr. Markus Grasl, Bruck/Mur, Wien
Dr. Michael Kern, Leoben
Dr. Georg Langmayr, HNO-Arzt, Linz
Dr. Ehrenfried Pirklbauer, Zahnarzt, Aigen i..M.
Dr. Jutta Pirklbauer, Zahnärztin, Aigen i. M.
DGKS-OP Michaela Haas, Leitende OP- Schwester KH Hietzing Rosenhügel
Ing. Werner Haas, „Krankenhaustechnik“ Khunde Hospital

Gastgeber: Hillary Hospital Khunde, Dr. Kami Temba Sherpa

Ort, PatientInnen

Erstmals findet ein Eye Camp mit Beteiligung anderer Fachdisziplinen statt. Dr. Georg Langmayer, niedergelassener HNO-Arzt aus Linz und Initiator des Benefizkonzerts für unseren Verein in der Ursulinenkirche am 12.11.2010 in Linz und das Zahnärzte-Ehepaar Dr. Jutta und Ehrenfried Pirklbauer aus Aigen im Mühlkreis verstärken bravourös das Augenteam.
Flug mit Qatar Airlines Wien-Doha-Katmandu. Schon eineinhalb Stunden nach Ankunft am Int. Flughafen fliegen wir mit rund 150 kg Gepäck mit einer 2-motorigen Propellermaschine nach Lukla (2850 m). Auch diesmal begrüßen uns zwei lädierte Flugzeuge abseits der Piste, die das Landemanöver offensichtlich nicht ganz ohne Pistenbegrenzungsberührung geschafft haben (ohne Personenschäden). Eine glatte Landung auf der nur 500m langen und 20 m breiten Piste (seit 2011 asphaltiert) mit 12 % Hangneigung steil bergauf, verlangt von den Piloten höchstes Geschick und eiskalte Nerven. Beim Landen und Starten gibt’s nur einen Versuch…!
Am späten Nachmittag besuchen wir das Pasang Lhamu – Nicole Niquille Hospital, bei dem gerade intensive Wiederaufbauarbeiten nach dem heftigen Erdbeben vor einigen Wochen stattfinden.
Das Zahnärzte-Ehepaar Jutta und Ehrenfried Pirklbauer schreitet bei Dawa Futi Sherpa von der Paradise Lodge in einer Blitzaktion zur Tat und entfernen ihr in Sekundenbruchteilen ohne Lokalanästhesie praktisch schmerz- und blutlos einen Backenzahn! Möglicherweise die schnellste je durchgeführte Zahnextraktion im Himalaya.
Zur besseren Akklimatisierung übernachten wir in der Paradise Lodge bei recht frischen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Das Duschzerimoniell mit Kaltwasser verkürzt sich auf wenige Sekunden. Nach einer weiteren Übernachtung in der Mount Kailash Lodge in Monjo geht’s am 3. Tag gut akklimatisiert direkt zum Khunde Hospital, wo wir von Dr. Kami Temba und seinem Team sehr herzlich begrüßt werden. Geplant waren rund 50 Operationen, vorwiegend die klassische Graue Staroperation mit der Kleinschnitt-Ultraschallzerstäubung mit der OERTLI Catarhex Maschine, kleinere HNO-Operationen wie endoskopische Nebenhöhlen-OPs, Parazentesen, Hörscreeening etc.
Infolge tagelang anhaltendem Schlechtwetter in der 1. Novemberwoche in der Mt. Everestregion kommen aber nur rund 1/3 der vorgemerkten PatientInnen (teilweise noch von der Warteliste 2010). In Summe operierten wir 15 Patienten, schauten jedoch über 300 ambulante PatientInnen quer durch Augen und HNO an und verteilen 35 neuwertige Lesebrillen, die die Kinder der 3. Volksschulklasse in der Ramsau am Dachstein im Rahmen einer von Ihrer Klassenvorständin Frau Mag. Maria Theurl-Walcher initiierten Projektarbeit gesammelt hatten. Herzlichen Dank an die ehemalige Weltklasse Langläuferin und an alle Kinder!
Die Zahnärzte und Ing. Werner Haas halfen uns tatkräftig beim Aufbau der OP-Einheit und Ambulanz (Spaltlampe, Biometrie, Keratometrie, HNO). Ing. Werner Haas reparierte mit einfachsten Mitteln diverse, jahrelang kränkelnde Sanitär- und Warmwassereinrichtungen im und rund ums Spital.
Die 13-jährige Kalzang Tharchen Sherpa aus dem Nachbardorf Khumjung, die voriges Jahr wegen eines stark pigmentierten Bindehauttumors (histologisch Nävuszellnaevi mit Plasmazellaktivität) in der Lidspalte an beiden Augen von Hans Gnad und Markus Grasl in Lokalanästhesie operiert wurde, kontrollierten wir an der Spaltlampe. Beide Augen wirken ruhig und reizfrei; die Eltern und das Mädchen sind sehr glücklich und bedanken sich in Form eines köstlichen Sherpaessens in der Tashi Delek Lodge.
Die Abreise aus Khunde gestaltete sich turbulent und nervzerrend. Den ursprünglichen Plan, mit einer einmotorigen Pilatus Porter Maschine von Syangboche nach Lukla und weiter mit einer 2-motorigen Twin Ottermaschine nach Kathmandu zu fliegen, mussten wir infolge anhaltendem Schlechtwetter in Lukla aufgeben. Die Piste war aus Sicherheitsgründen zwischen 31.10. und 7.11. wegen dichten Nebels gesperrt. Rund 3000 Touristen saßen zwischen Lukla und Namche Bazar fest. Wir hörten in Khunde von den abenteuerlichen Zuständen in den hoffnungslos überfüllten Bergdörfern und beschlossen, bei der nächst möglichen Gelegenheit so wie im Jahr 2008 per Helicopter direkt von Syangboche nach Kathmandu mit der gesamten Ausrüstung und allen Teilnehmern auszufliegen („Flucht aus der Wetterhölle“ KRONEN Zeitung vom 11.11.2011, „Sehen ohne Grenzen im Nebel“ WOCHE Obersteiermark, 24.11.2011). Alle kommunikationstechnischen Hilfsmittel wie das THURAYA-Sattelitentelefon, nepalesischer Mobilfunk und Internet wurden eingesetzt, um schließlich am einzigen Schönwettertag, dem 8.11.2011, unter besten Wetterbedingungen die Heimreise anzutreten. Tashi delek allen Göttern des Hinduismus und Buddhismus!

Allen unseren Unterstützern herzlichen Dank, vor allem

Nepal Hilfe Tirol (Obmann Prof. Wolfgang Nairz),
Rotary CLUB Linz-Urfahr und Innsbruck- Goldenes Dachl,
Ursula Langmayr (Sopran),
Benefizkonzert Ursulinenkirche Linz, 12.11.2010,
Fa. Abbot (Mag. Thomas Müllner, Intraokularlinsen, Healon GV Viskoelastikum)

Kosten für Verbrauchsmaterialien

Ein Teil der Verbrauchsmaterialien stammte noch von vorherigen Eye Camps.

Apotheke Graz (Bucain, Xylanest, Hylase, Gentamycin, Fortecortin, Dexagenta, Baneocin, Floxal, Novain, Betaisodona, Sterillium) 502,06
OP-Handschuhe Fa Hartmann 112,16
Alcon Nahtmaterial 261,62
Lohmann+Rauscher Kitpacks 460,42
Summe 1276,26