Eye Camps

Namibia 2005

Namibia Eye Camp Juli 2005: 10. Camp = Jubiläumscamp!

TeilnehmerInnen (alfabetisch)

Leiterin: Dr. Helena Ndume-Gurumatunhu, Windhoek, Flashman Ayola, Windhoek.
DGKS-OP Rosita Aberer, Graz
Dr. Martin Eckhardt, Graz
Univ.-Prof. Dr. Christoph Faschinger, Graz
DGKS-OP Michaela Haas (Mutter von 4-lingen), Wien
Dr. Markus Grasl, Linz, Wien
OA. Dr. Karl Rigal, Wien
(Univ.-Prof. Prim. Hans Gnad musste leider kurzfristig absagen)
Gabriele Kramesberger, Kamerafrau, Linz
Mag. Roland Huber, Redakteur ORF Oberösterreich
Dr. Barry Wolstan, Judy Wolstan, Torrance, California
Jessi Maki, Havard Medical University Student

Zeit

16.-25. Juli 2005

Ort, PatientInnen
Opuwo, Kaokoveld, Namibia

Das Kaokoland liegt im Nordwesten Namibias und bildet die Grenze zu Angola, die Verwaltungshauptstadt ist Opuwo mit ungefähr 5.000 Einwohnern. Diese sind vor allem Himbas, Damaras, Hereros und Ovambos.
Die Himbas sind – ähnlich wie die Massai in Kenia und die Fulani inWestafrika – die letzten noch ursprünglich lebenden Nomadenvölker Afrikas. Die Frauen schmieren sich mit einer Pasta aus Butterfett und einem roten Gesteinspulver (otjize) ein, Männer benützen schwarzes Fett. Sie tragen kurze Lederschürzen aus Kalbsfell, schmücken sich mit zahlreichen Ketten, an den Unterschenkeln Ringen aus Eisenperlen, an den Unterarmen mit Kupferspiralen, am Kopf mit ledernen Hornsymbolen, am Brustbein mit einer kegelförmigen Ngoma-Schnecke als Symbol der Fruchtbarkeit. Dieses Schneckengehäuse wird vom Gemahl am Atlantik geholt. Junge Mädchen tragen 2 Zöpfe, welche ins Gesicht hängen, Buben einen irokesenartigen mittelscheiteligen Haarzopf. Ist dieser mit einem Tuch bedeckt, ist er verheiratet. Die geschnittenen Haare der Brüder werden den Schwestern gegeben, welche sie zu Zöpfen flechten und ins eigene Haar weben. Rinder sind die heiligen Tiere.
Nach Flug von Wien nach Frankfurt und Landung in Windhoek Fahrt 608 km nördlich zur Hobatere Lodge, nach Übernachtung am nächsten Tag Weiterfahrt 220 km nach Opuwo, dort Aufsuchen des Spitals. Dies ist ein gutes, ehemaliges Militärspital, dessen 2 klimatisierte Operationssäle und eine Station für uns 1 Woche freigehalten wurden. Vier Operationsmikroskope, Biometrie- und Keratometriegerät sowie 2 Autoklaven (Statim, sehr gut) und einiges Gebrauchsmaterial wurde vom Militär bereits eingeflogen und aufgebaut.
Nachmittags begannen wir zu operieren, Markus Grasl operierte die allerersten Phakos mit Faltlinsen, die je in Opuwo und bei Himbas erfolgreich durchgeführt wurden!
Im Laufe des Camps hat sich die von der Firma Silhouette International, A. Schmied KG gesponsorte Maschine von Örtli (Sonderpreis Fa. Andre, Vorarlberg) bestens bewährt, auch bei sehr dichten weissen Katarakten Markus Grasl operierte auch einige Patienten mit Dr. Ndume gemeinsam (wichtig: vision blue).
Wir operierten ECCEs bei praktisch immer weissen dichten Katarakten, tws. mit PEX, tws. disloziert, tws. mit Synechien, tws. mit droplet climatic keratopathy.
Innerhalb der Operationstage wurden 110 PatientInnen operiert, 1x musste eine Sekundärnaht gelegt werden, 1 x ein Bügel reponiert werden.
Martin Eckhardt führte mit dem Pachmate erstmalig Pachymetrien bei den afrikanischen PatientInnen durch: fast durchwegs sind die Dicken unter 500 Mikrometer.

Höchst interessant und erfreulich waren die morgendlichen Visiten bei den unterschiedlichen Völkerstämmen: alle PatientInnen freuten sich, wieder zu sehen! Ein Großteil war ja an beiden Augen durch dichte Katarakte erblindet und pflegebedürftig! Vier Himba-PatientInnen brachten wir mit dem Auto zurück in ihre Krals. Sie wurden freudig empfangen und freuten sich selbst sehr, wieder ihre Verwandten zu sehen!
Am letzten Tag gab es noch eine Abschiedsveranstaltung mit Grillfleisch für alle Beteiligten und originaler Himbamusik (2 Mädchen, 2 Buben): welch schöner Ausklang eines hervorragend organisierten und sehr erfolgreichen Eye Camps! Gabi und Roland waren grossartige, dokumentierende BegleiterIn mit sehr viel Verständnis und Rücksichtnahme.
Rückfahrt über Huablodge nach Windhoek, Rückflug über Frankfurt und Wien.

UnterstützerInnen: allen sehr herzlichen Dank, unter anderen:

Fa. Silhouette International, A. Schmied KG, Ellbognerstr., 4020 Linz (Phakomaschine, günstiger Einkaufspreis Fa. Andre, Scheffknecht, Dornbirn)
Fam. Mag. Wechselberger, JOIS mit Benefizfussballspiel und Freunden
Einnahmen Geburtstagsfest Eli Gnad und Freunde, Wien
LKH Graz (Handschuhe, Einmalspritzen)
LIONS Club Bruck-Mur
Rotary Club Deutschlandsberg, Sorgerhof, 8523 Frauental
Johanna Asamer und FreundInnen, Aurachkirchen
Alois Zitzler, Asten- St. Florian
Carl Zeiss GmbH (Lichtleiter für Mikroskop OPMI 1-S)
Smith & Nephew GmbH (80 Klebefolien 15×28 cm)
Fa. AMO Advanced Medical Optics, Herr Thomas Müllner (faltbare IOLs)
Fa. Croma Pharma, Herr Mag. Prinz und Schmutzer (Visko, günstiger Autoklav, IOLs)
Fa. Alphamed, Herr Blaha (IOLs, Instrumente)
Konvent der Elisabethinen, Graz
Ulrike E. Csicsaky, Graz- Ehrenhausen
Mag. Kurt Jungwirth, Graz
DI Reinhard Schwarzl, Graz
Eva Laimer, Bad Aussee
Dr. Johanna Ogtel, Wien
Hermine Kvasnicka, Graz

Ausgaben – Materialien

Medikamente (Carbachol, Hylase) 1.798,14
Phako CataRhex 15.775,20
Nahtmaterial tyco 10-0 Nylon 1.441,98
Statim Autoclave 4.396,32
Fracht Autoclave 161,67
Augensalben, Tropfen, IOLs 603,72
IOLs Tilganga 537,56
S U M M E 24.714,59